Der Altenberger Dom-Verein e.V. nimmt Abschied von seinem Ehrenvorsitzenden

Wir trauern um einen wunderbaren Menschen, der sich seiner Bergischen Heimat stets verbunden fühlte und ihre Kunst und Kultur mit großem Engagement förderte. Seine ehrenamtliche Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender seit 1995 war vorbildlich und für den Erhalt und die Ausstattung des Altenberger Domes einzigartig. In seinem 28-jährigen Wirken unterstützte er die Realisierung zahlreicher Projekte, zu denen u.a. wichtige Publikationen zur Erforschung der Bau- und Kulturhistorie des ehemaligen Zisterzienserklosters und seiner Abteikirche gehörten. Diese im Rahmen von Ausstellungen und Vorträgen der Öffentlichkeit zu präsentieren, war ihm ein großes Anliegen. Mit viel Sachverstand begleitete er die Pflege und Bewahrung der kostbaren Sammlungen des Vereins, zu denen Bibliothek, Archiv und Kunstsammlung gehören. Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust für den Verein. Dessen Geschicke künftig in den Händen seiner Tochter und seines Sohnes zu wissen, bedeutete ihm viel.

Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Tatjana Gräfin von Spee, Vorsitzende | Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, stellv. Vorsitzender

Altenberger Dom-Verein

Es scheint aus der Zeit gefallen zu sein, sich in einem Verein zu engagieren, dessen Kernkompetenz die Bewahrung eines gotischen Bauwerkes ist. Dass dies sehr zukünftig ist, sieht man daran, dass wir im Jahr 2019 unser 125-jähriges Bestehen feiern konnten.

Wer aus unserer Region hat nicht irgendeinen Bezug zum Altenberger Dom? Hochzeiten! Orgelkonzerte! Wandertage! Märchenwald und Bergische Waffeln…

Seit der Gründung des Altenberger Dom-Vereins 1894 durch Maria Zanders ist diese private Initiative maßgebend am Wiederaufbau und an der Erhaltung des Bergischen Domes beteiligt. Bis heute unterstützt der Verein notwendige Forschungs- und Fördermaßnahmen, um dieses einzigartige rheinische Kulturdenkmal zu bewahren.

Wir bieten unseren Mitgliedern und allen Interessierten ein breites Veranstaltungsangebot mit Vorträgen, Exkursionen, Studienreisen und Konzerten, das sich garantiert nicht auf den Mikrokosmos Altenberg beschränkt.

Zahlreiche Publikationen des Vereins beleuchten verschiedenste kultur-, architektur- und kunsthistorische Aspekte der Vergangenheit und Gegenwart.

Die vielfältigen Sammlungsbestände des Vereins umfassen historische Objekte und Dokumente rund um den Altenberger Dom. Im Lesesaal unserer Bibliothek finden Forscher*innen und Interessierte Literatur zu Themen wie: Bergisches Land, Klöster (speziell Zisterzienser), Architektur und Kulturgeschichte. Die Bestände sind online einsehbar.

Wir brauchen IHRE Unterstützung, damit der Altenberger Dom-Verein nicht als historische Tradition gesehen wird, sondern weiterhin eine Zukunft hat! Alle Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie online. Natürlich stehen wir Ihnen auch vor Ort sehr gerne zur Verfügung.

Der Vorstand des Altenberger Dom-Vereins

Vorstand des ADV
Vorstandsvorsitzende:Tatjana Gräfin von Spee
Stellvertreter:Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein
Schatzmeister:Dr. Hans Christian Zanders
Beratende Vorstandsmitglieder:
 Hans Martin Heider
 Dr. Sabine Lepsky
 Pfarrerin Claudia Posche (Evangelische Gemeinde Altenberg)
 Pfarrer Thomas Taxacher (Katholische Gemeinde Altenberg)
 Pater Maurus Zerb OCist, Prior im Zisterzienserkloster Bochum Stiepel
Geschäftsführung:Catrin Riquier M.A.

Geschichte

Maria Zanders

„Der Altenberger Dom ist nun zwar im Bau wiederhergestellt…, aber wie arm, wie dürftig sieht der königliche Dom aus – so hat ihn sein Stifter sicher nicht im Geist geschaut. Je öfter man den Dom besucht…, desto lebhafter wird man von dem Gefühl ergriffen, dass der jetzige Zustand des edlen Gotteshauses… nicht dauern kann und darf!“ (Maria Zanders, Druckschrift, 1893)

Vor der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Ruine des Altenberger Domes, nun im Besitz des preußischen Staates, im Zuge der Gotik-Begeisterung und parallel zur Vollendung des Kölner Domes restauriert. Die Fabrikantenwitwe Maria Zanders (1839–1904) aus Bergisch Gladbach war mit dem Ergebnis unzufrieden: Der Dachreiter fehlte, das Dach war zu niedrig angesetzt worden, die Statik war mangelhaft, die Fenster und Grabmäler waren noch nicht restauriert und es fehlte die Innenausstattung, die nach der Auflösung des Klosters während der Säkularisation (1803) versteigert worden war. Maria Zanders setzte sich mit Hilfe der preußischen Behörden sowie zahlreichen kulturell Interessierten für die weitere Ausschmückung des Gotteshauses ein; aus der Initiative entstand 1894 der Altenberger Dom-Verein (ADV). Mitgliedsbeiträge, Spendengelder und Lotterieerlöse ermöglichten in den folgenden Jahren die Restaurierung der Fenster (seit 1894), die Erneuerung des Dachs samt Dachreiter (1904) sowie das Strebesystem des Langhauses (1909). Auch die Innenausstattung wurde ergänzt (Anfertigung von Nachbildungen des Chorgestühls und Adlerpults, Anschaffung des Marienaltars, Rückführung von ehemaligem Skulpturenbestand) und Bauaufnahmen der Kirche angefertigt. Der Erste Weltkrieg und die anschließende schwierige wirtschaftliche wie politische Lage hatten für einen starken Rückgang der Mitgliedszahlen des Vereins gesorgt (1925: 26). 1927 gab es einen Aufruf des Landeskonservators der Rheinprovinz, Paul Clemen, an die Bevölkerung, sich für den Dom zu engagieren: Die Mitgliedszahlen stiegen wieder. Die Orgel sollte vollendet werden, die Altäre geschmückt, ein Kreuzweg erschaffen werden. In den späten 1930er Jahren wurde eine Umgehungsstraße um Altenberg geplant, da der starke Verkehr die Bausubstanz des Domes erschütterte. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte diese Pläne zunichte. Die Mitgliedszahlen des ADV sanken bis 1941 auf 74. Der Enkelsohn von Maria, Dr. Johann Wilhelm Zanders (1899–1978), setzte sich seit Mitte 1945 stark für die Wiederbegründung des Dom-Vereins ein.

Aus einem Aufruf des Vereins und zahlreicher prominenter Persönlichkeiten des Bergischen Landes von 1947: „Unsere Aufgabe ist es, das im Schoß unserer engeren Heimat gelegene Baudenkmal in seinen edlen Formen zu erhalten, die erlittenen Schäden auszumerzen und die weitere innere Ausschmückung zu fördern. … Unser Aufruf richtet sich an Alle ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses. Der Altenberger Dom ist ein geschichtliches Denkmal des gesamten bergischen und rheinischen Volkes.“

Aus einer Rede des Provinzialkonservators Franz Wolff-Metternich 1947: „Sie haben das große Glück, nicht vor einer Ruine zu stehen. Man könnte fragen, was der Altenberger Dom-Verein heute noch zu leisten hätte, da der Dom intakt ist. Wenn Sie aber ihre Aufgabe nicht nur von der wissenschaftlichen Seite her auffassen, sondern von einer übergeordneten geistigen her, dann ist sie auch heute noch sehr wichtig: Sie werden in der Öffentlichkeit werben für das Verständnis der geistigen Werte, die von den Domen und Kirchen getragen werden. Sie werden dazu beitragen, die Kunstwerke zu erklären, die Sprache der Steine zu deuten.“

Der Altenberger Dom-Verein seit 1947:

1947 wurde eine neue Satzung erarbeitet, die den überparteilichen und überkonfessionellen Charakter des ADV betont. Die Aufgabe besteht seitdem darin, historische, kunsthistorische und architektonische Aspekte Altenbergs zu vermitteln. Dies geschieht durch Vorträge, Publikationen, Ausstellungen und Exkursionen. Außerdem gibt der Verein Geld für Ausstattungsgegenstände und Restaurierungsprojekte. Das größte Vorhaben in den letzten 25 Jahren war die Finanzierung der historischen Bauforschung (1996 bis 2005). Sie belegt detailliert die Konstruktion des Domes, den Bauverlauf und die verbauten Materialien. Zahlreiche neue Erkenntnisse liefern eine fundierte Grundlage für zukünftige konservatorische Arbeiten.  

Archiv und Sammlungen:

Hinweise auf ein Archiv gibt es bereits seit 1927, doch erst seit der Wiederbegründung des ADV 1947 begann auch der systematische Aufbau der Sammlungsbestände. Diese umfassen nicht nur vielfältige historische Archivalien zum Dom und seiner Ausstattung, sondern auch ein Bildarchiv mit (historischen wie zeitgenössischen) künstlerischen Darstellungen des Domes, einige Ausstattungsgegenstände und steinerne Zeugnisse. Die Bibliothek beherbergt ca. 15.000 Bände zur Geschichte Altenbergs, des Bergischen Landes und des Zisterzienserordens sowie zur Kunst- und Architekturgeschichte. Die Sammlung von Karl Eckert (1888–1975), Mitglied des ADV von 1908 bis zu seinem Tod, kam 1972 in den Bestand und umfasst neben bildlichen Darstellungen und einer Diathek vor allem eine exzellente und spezialisierte Literatursammlung zur Geschichte Altenbergs, des Bergischen Landes und des Zisterzienserordens.  Seit 2014 kann man online in den Bibliotheksbeständen recherchieren und diese im Lesesaal einsehen. Außerdem gibt es eine Sammlung von über 3000 Fotos und 900 Postkarten zu den oben genannten Themen. Sie wurde in den letzten Jahren digitalisiert.

Fördermaßnahmen:

Eine Übersicht der Fördermaßnahmen des Altemberger Dom-Vereins haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Mitgliedschaft:

Derzeit hat der Altenberger Dom-Verein rund 420 Mitglieder. Sie alle eint der Wunsch, mit ihrem Beitrag (60 Euro, ermäßigt 30 Euro) aktiv die Erhaltung und Erforschung des Bergischen Domes zu unterstützen und bei unseren Veranstaltungen Neues zu erfahren, aus Altenberg und darüber hinaus.

Sie sind jederzeit willkommen! Verschenken Sie auch gerne eine Mitgliedschaft, damit es eine nächste Generation gibt!

Wir freuen uns sehr über Ihre Spende. Sie tragen mit jeder Summe zum Erhalt und der Erforschung des Altenberger Doms bei!

Da wir ein gemeinnütziger Verein sind, kann Ihr Beitrag voll steuerlich geltend gemacht werden.

Online

Satzung

Die Mitgliedschaft umfasst die kostenlose Teilnahme an Vorträgen, ermäßigte Konzerttickets sowie die Nutzung von Bibliothek und Archiv. Außerdem bieten wir exklusive Exkursionen sowie Studienreisen an. Historische wie zeitgenössische, regionale wie europäische Themen aus Kultur-, Kunst- und Geistesgeschichte bilden ein abwechslungsreiches Jahresprogramm.